Manifest

“Mit schelmischem Augenzwinkern kokettiert der Begriff Appspressionismus mit  einer der bedeutendsten Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts, dem Expressionismus.”

(by Irgendlink)

“App ist die Abkürzung von Application (engl.) was auf Deutsch eine Anwendung, ein IT-Programm, eine Software bezeichnet, mit deren Hilfe sich das eine oder andere anstellen lässt. Bilder fotografieren und bearbeiten zum Beispiel.

Mit den Apps eines Smartphones – ein Handy mit Zusatzfunktionen – lassen sich Bilder “verappen”.

Ein Appspressionismus ist weder Foto noch Gemälde, es ist weder Cartoon, noch Zeichung – es ist eben was es ist: Appspressionismus. Darum darf es, was ein Foto nicht darf. Und auch, was ein Gemälde nicht darf. Es darf auch mal unscharf … Oft sind Appspressionismen Fotos, die tun als wären sie gemalt.

Appspressionism | Appspressionismus
Ein Kunstwort – [App & Expressionismus]
Eine Kunstrichtung – [Die Kunst, mit Hilfe von Apps aus einem Bild ein Kunstwerk zu schaffen]
Ein Manifest – [Die experimentelle Herausforderung, Technik und schöpferisches Talent zu synchronisieren]

(by Sofasophia)

  • Appspressionismus ist eine Kunstrichtung, die ohne Künstler auskommt.
  • Aber keine Sorge! Du kannst dennoch Appspressionist sein.
  • Gehe auf im Ideenpool.
  • Nutze intensiv die Software deiner Zeit.
  • Sei so dogmatisch wie dir lieb ist.
  • Versuche, alle Arbeitsschritte der feinen Künste auf dem Smartphone zu erledigen.
  • Appspressionismus nutzt digitale Fototechnik, Klangerzeugung, Text- und Spracherfassung und fasst die Ergebnisse in einer Datenbank zusammen. Hauptarstellungsmittel der appspressionistischen Kunst, sind Weblogs (vernetzte Datenerfassungsportale), die die klassischen Genres, der darstellenden, akustischen und literarischen Künste mit Hochtechnologie anreichern.
  • Die Unkenntnis ist Bestandteil des Appspressionismus.
  • Das Unbekannte ist unendlich größer, als das Bekannte.
  • Tapeziere im zehntausendsten Stock der Kreativität ein Zimmerchen, während im Keller emsig an den Fundamenten gearbeitet wird.
  • Kreative Ideen kommen in Sekundenschnelle zum Kunstsammler.
  • Das Leben ist nur eine logische Verknüpfung von Datenbanktabellen.
  • Dataisiere.
  • Im äußerlich Festen ist nichts fest.
  • Verzichte auf Status, Anerkennung und Namen – es gibt nur noch das Kunstwerk.
  • Die Nabelschnur zwischen Künstler und Werk ist getrennt.
  • Signiere wie es die Rezipienten verlangen.
  • Der Künstler ist bei Ausstellungseröffnungen nicht anwesend.

(Lind Kernig, 18. November 2012)

Quelle: appspressionismus.de by Irgendlink/Jürgen Rinck